Mit der Feuerwehr auf der sicheren Seite
Löschen, Retten, Bergen, Schützen ist das Prinzip
Wohl kaum ein gesellschaftlicher Bereich ist so eng mit der Geschichte eines Ortes verbunden, wie das Feuerlöschwesen. So wird hier beispielsweise von einem heißen Junitag des Jahres 1175 berichtet, als sich um die Mittagszeit ein Unwetter über Meiningen zusammenbraute. Ein Blitz war ins Rathaus eingeschlagen. Es brannte lichterloh und das Feuer vernichtete den historischen Aufzeichnungen zufolge den gesamten unteren Teil der Stadt. 1864, so beweisen Dokumente, war die Geburtsstunde der Freiwillige Feuerwehr in Meiningen. Zehn Jahre später, am 5. September 1874, hatte diese nach mehreren vorangegangenen Bränden eine weitere Bewährungsprobe bei jener Feuersbrunst zu bestehen, die als großer Stadtbrand in die Geschichte Meiningens eingegangen ist.
Innenstadt in Flammen
Gegen 16.30 Uhr war im Haus des Bäckermeisters Amthor in der Schlundgasse ein Feuer ausgebrochen, das nahezu den gesamten nördlichen Innenstadtbereich einäschern sollte. Es wehte ein starker Südwestwind.
Die Flammen breiteten sich von der Schlundgasse in nördlicher Richtung der Metzengasse, der heutigen Luisenstraße, aus. Kurze Zeit später stand das Rathaus in Flammen. Unmittelbar daneben befand sich die Metzgerei Heerdmann. Die Schinken und Speckseiten in der Räucherkammer fingen Feuer und in den Annalen ist vermerkt, dass diese wie brennende Geschosse auf die Nachbarhäuser flogen und sie ebenfalls in Brand setzten.
Die vorher aus dem Rathaus geretteten Urkunden und Akten im Butlaischen Haus wurden dabei schließlich doch noch vernichtet. Erst gegen 23 Uhr hatten die Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle. Zwei öffentliche Gebäude, 76 Wohnhäuser und 193 unbewohnte Nebengebäude hat das Feuer zerstört. Ein Einwohner starb und zirka 2600 Menschen wurden damals obdachlos. 52 Feuerwehren mit Spritzen und Löschgeräten und sechs Wehren ohne Spritzen kamen den Meiningern zu Hilfe.Mit Extrazügen kamen Löschmannschaften auch aus Hildburghausen, Coburg, Salzungen und Eisenach. Von Hamburg schickte man die erste in Deutschland gebaute Dampfspritze, die allerdings dann nicht mehr gebraucht wurde.
Großer Verlust für die Meininger
Auch der Theaterbrand vom 5. März 1908 ist in Meiningen bis heute unvergessen geblieben.
Gegen 13.30 Uhr war Feuer im Hoftheater ausgebrochen. Das Haus war nicht mehr zu retten.
Herzog Georg II, der sich gerade in Cap Martin befand, telegrafierte als er davon erfuhr: „Großer Verlust für die Meininger“.
Land unter in Meiningen
Doch nicht nur das Feuer, auch das Wasser hat den Meiningern und ihrer Feuerwehr seit jeher einiges abverlangt.
Das Hochwasser überflutete in der Vergangenheit die Innenstadt und die angrenzenden Stadtteile gleich mehrmals im Jahr.